Wie geht’s nach dem Abschluss weiter?
Weitere schulische Möglichkeiten für dich im Überblick:
Jetzt geht es also los: du hast demnächst den Haupt- oder Realschulbildungsgang abgeschlossen und der vielzitierte „Ernst des Lebens“ kann beginnen. Allerdings bist du dir noch gar nicht sicher, wie es weitergehen soll?
Direkter Einstieg ins Berufsleben? Klappt nicht immer – bei allem Engagement. Was kann man machen, um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen? Vielleicht ist dein Abschlusszeugnis nicht ganz so geworden, wie du es dir vorgestellt hast und/oder du möchtest deine Qualifikation verbessern, z.B. statt der Berufsreife den qualifizierten Sekundarabschluss I (Mittlere Reife) oder die Fachhochschulreife/das Abitur erlangen. All das ist möglich, in verschiedenen Varianten, durch den Besuch von entsprechenden Schulen.
Nachfolgend eine Übersicht über Wege in den Allgemeinbildenden Schulen und in den Berufsbildenden Schulen in Rheinland Pfalz, die dir einen ersten Anhaltspunkt geben soll.
Die neuen Fachoberschulen (FOS), …
… die an derzeit 25 (2014 dann an 30) Realschulen plus angebunden sind, eröffnen den direkten Weg von der „Mittleren Reife“ zur Fachhochschulreife.
Aufnahmevoraussetzungen sind ein qualifizierter Sekundarabschluss I mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0. Auch mit dem Versetzungszeugnis in die Jahrgangsstufe 11 des neunjährigen Gymnasiums oder in die Jahrgangsstufe 10 des achtjährigen Gymnasiums ist eine Aufnahme in die FOS möglich.
Weitere Informationen findest du hier.
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Das Berufsvorbereitungsjahr, das in der Regel in Vollzeitform geführt wird und ein Schuljahr lang dauert, hat die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler auf den Eintritt in eine Berufsausbildung oder in ein Arbeitsverhältnis vorzubereiten. Das BVJ besuchen in aller Regel Schulabgänger ohne das Zeugnis der Berufsreife (Hauptschulabschluss). Für solche Schulabgänger, die nicht unmittelbar in ein Ausbildungs-oder Beschäftigungsverhältnis eintreten, ist der Besuch des BVJ sogar verpflichtend. Das BVJ ermöglicht den nachträglichen Erwerb der Berufsreife, wenn die Schüler/innen in den Fächern Deutsch/Kommunikation,
Berufsbezogener Unterricht und Fachpraxis mindestens die Note „ausreichend“ erhalten und nicht mehr als zehn Schultage unentschuldigt gefehlt haben. Je nach Angebot der jeweiligen Berufsbildenden Schule kann zwischen verschiedenen Schwerpunkten gewählt werden. Im Rahmen des Vollzeitunterrichts erworbene Qualifikationen (Qualifizierungsbausteine) können auf eine spätere Berufsausbildung angerechnet werden.
Dreijährige Berufsfachschule (vollschulische Berufsausbildung)
Die dreijährige Berufsfachschule führt vollschulisch durch eine gestufte Grund- und Fachbildung zu berufsqualifizierenden Abschlüssen im Handwerk. Voraussetzung ist die Berufsreife oder ein gleichwertiges Zeugnis. Die dreijährige Berufsfachschule vermittelt die besonderen Fachkenntnisse für die einzelnen Berufe. Das Abschlusszeugnis schließt unter bestimmten Voraussetzungen den Qualifizierten Sekundarabschluss I mit ein. Durch erfolgreichen Besuch des Fachhochschulreifeunterrichts kann gleichzeitig die Fachhochschulreife erlangt werden. Folgende Bildungsgänge werden angeboten:
Meisterschule Kaiserslautern
Systemelektroniker/in, Informationselektroniker/in, Kfz-Mechatroniker/in, Goldschmied/in, Maler/in und Lackierer/in, Feinwerkmechaniker/in, Metallbauer/in, Steinmetz/in, Steinbildhauer/in, Tischler/in.
Berufsbildende Schule Kusel
Systemelektroniker/in, Feinwerkmechaniker/in
Berufsbildende Schulen Speyer und
Betzdorf-Kirchen
Massschneider/in
Berufsfachschule I
Die Berufsfachschule I führt zu einer fachrichtungsbezogenen beruflichen Grundausbildung. Sie vermittelt berufsbezogene und allgemeine Grundkenntnisse sowie Grundfertigkeiten zur Förderung der beruflichen Handlungsfähigkeit und unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung eigener Lerntechniken und Lernstrategien. Voraussetzung ist die Qualifikation der Berufsreife oder ein gleichwertiges Zeugnis. Die Berufsfachschule I wird in Vollzeit geführt und dauert ein Schuljahr. Sie wird in den Fachrichtungen Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft/Sozialwesen Ernährung und Gesundheit/Pflege, Informationsverarbeitung
und Medien, Wirtschaft und Verwaltung und in der Fachrichtung Technik angeboten. Für Jugendliche mit dem Abschluss der Berufsreife aber ohne Ausbildungsstelle ist der Besuch der Berufsfachschule I verpflichtend.
Berufsfachschule II
Die Berufsfachschule II verbindet berufsübergreifende Lerninhalte mit berufsbezogenen Projekten aus den einzelnen Fachrichtungen und fördert die berufliche Handlungskompetenz. Sie baut auf dem Abschluss der Berufsfachschule I auf. Voraussetzung für die Berufsfachschule II ist im Abschlusszeugnis der Berufsfachschule I ein Notendurchschnitt von mind. 3,0 und mind. die Note „befriedigend“ in zwei der Fächer Deutsch, Fremdsprache und Mathematik. Die Berufsfachschule II schließt mit dem Qualifizierten Sekundarabschluss I ab.
Höhere Berufsfachschule
Die höhere Berufsfachschule führt zu einer vollschulischen Berufsqualifikation und bietet den Schüler/innen die Möglichkeit, zusätzlich die Fachhochschulreife zu erwerben. Voraussetzung für die Aufnahme in diehöhere Berufsfachschule ist ein Qualifizierter Sekundarabschluss I. Voraussetzung für die Aufnahme in die höhere Berufsfachschule, Fachrichtung Hotelmanagement, ist die Fachhochschulreife oder die Hochschulreife.
Die höhere Berufsfachschule wird in Vollzeitform geführt und dauert zwei Jahre. Sie gliedert sich in folgende Berufsgruppen: Ernährung, Hauswirtschaft und Textil, Gestaltung und Medien, Sozialwesen, Technik und Naturwissenschaften, Wirtschaft, Verwaltung und Dienstleistung.
Aufbaugymnasium
Aufnahmevoraussetzungen für das Aufbaugymnasium sind der Abschluss der Berufsreife und eine besondere Empfehlung oder eine Aufnahmeprüfung. Das vierjährige Aufbaugymnasium schließt an den Abschluss der Berufsreife an und umfasst die Jahrgangsstufen 10 bis 13. Es geht auf die besonderen Bildungsvoraussetzungen der betroffenen Schüler/innen ein und führt zur Allgemeinen Hochschulreife. Das Aufbaugymnasium ist mit einem Internat verbunden. In Rheinland-Pfalz gibt es drei Aufbaugymnasien: Das Aufbaugymnasium Alzey, das Eifel-Gymnasium Neuerburg und das Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern.
Berufliches Gymnasium
Das berufliche Gymnasium führt als gymnasiale Oberstufe in den Bereichen Gesundheit und Soziales, Technik sowie Wirtschaft in drei Jahren zur Allgemeinen Hochschulreife. Das berufliche Gymnasium soll zum Studium an jeder Hochschule befähigen und berufsorientierte Fachkenntnisse vermitteln. Für die Aufnahme in die Jahrgangsstufe 11 eines beruflichen Gymnasiums gelten folgende Aufnahmevoraussetzungen:
• der Qualifizierte Sekundarabschluss I oder ein gleichwertiger Abschluss mit einem Notendurchschnitt von mind. 3,0, wobei keines der Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik schlechter als mit „ausreichend“ bewertet sein darf, oder
• ein besonders qualifiziertes Zeugnis des Sekundarabschlusses I der integrierten Gesamtschule oder der Realschule plus, oder
• das Versetzungszeugnis in die Jahrgangsstufe 11 des neunjährigen Gymnasiums oder in die Jahrgangsstufe 10 des achtjährigen Gymnasiums, oder
• der Qualifizierte Sekundarabschluss I erworben durch einen Qualifizierten Berufsabschluss
Mit einer guten „Mittleren Reife“ (Qualifizierter Sekundarabschluss I) …
… ist der Wechsel in die Oberstufe einer Integrierten Gesamtschule (IGS) oder eines Gymnasiums möglich.
Tipp: Weitere Informationen über alle schulischen Möglichkeiten und die jeweiligen Aufnahmevoraussetzungen findest du im Internet auf dem Bildungsserver des Landes Rheinland-Pfalz unter http://bildung-rp.de/schullaufbahnberatung.